Kirste hakt nach: Ist katastrophale Meißner Verkehrsplanung schuld am Rauhental-Irrsinn?
Dutzende Bürger hatten sich in den vergangenen Monaten an die Meißner AfD-Fraktion gewandt: Der Wegfall der Parkplätze für Anwohner auf der Rauhentalstraße sei unerträglich; die neue Tempo-30-Zone und der Radstreifen bergauf schlicht unsinnig. In einer Anfrage wandte sich die Meißner AfD an die Stadt, um nach dem Grund der veränderten Verkehrsführung zu fragen. Denn dass insbesondere alte und körperlich beeinträchtigte Anwohner ihre täglichen Einkäufe plötzlich den steilen Berg zu Fuß hinauftragen sollten, wie vom Ordnungsamt verlangt, traf bei vielen auf Unverständnis. Den Wegfall der Parkplätze begründete das Ordnungsamt mit der angeblich engen Fahrbahnbreite des Rauhentals, den Radstreifen mit dem Neubau der Questenbergschule. Überdies könne ja, so das Meißner Ordnungsamt wörtlich, eine „Sperrung des Schottenbergtunnels […] unvorhergesehen und plötzlich passieren“ – und außerdem würde noch auf der Jahnastraße gebaut.
In der vergangenen Sitzung des Meißner Stadtrats wollten Verantwortliche wie Altparteien plötzlich nichts mehr von der Begründung zu dieser mutmaßlich dauerhaften Verkehrsänderung wissen. Es sei ja nur eine „temporäre Lösung“, behauptete ein U.L.M.-Stadtrat, und im Anschluss an „diese Ausnahmesituation“ würden „die Wünsche der Bürger berücksichtigt“. Der eingereichte – und von den anderen Parteien abgelehnte – Beschlussantrag der AfD zur Entlastung der Rauhentaler würde ihm nur „die Zeit stehlen“. Letzteres geschieht übrigens derzeit auf der Jahnastraße, deren Sanierung auch dortige Anwohner in die Geduld nimmt: Im September 2021 wurden hier Fahrbahnmängel festgestellt, die Straße im April 2022 gesperrt – zeitgleich mit den Einschränkungen auf dem Rauhental. Im Juni 2022 erklärte Meißens Oberbürgermeister Olaf Raschke, „dass die Arbeiten bis 30. August abgeschlossen sein sollten“, wie die „Sächsische Zeitung“ berichtet. Doch bis mittlerweile Oktober 2022 hat sich weder auf der Jahna- noch auf der Rauhentalstraße substanzielles getan.
Die Verantwortlichen der Stadt Meißen schieben dem Freistaat den Schwarzen Peter zu – nämlich zu Lasten der Anwohner des Rauhentals und der Jahnastraße. Für die Meißner Bürger, die unter unerträglichen Verkehrsbedingungen leben müssen, hakt AfD-Fraktionschef Thomas Kirste nun nach: Wann genau wird die Jahnastraße wieder geöffnet, wann genau erhalten die Rauhentaler ihre Parkplätze zurück? Die Meißner haben ein Recht auf Antworten – und wir bleiben für Sie am Ball!