AfD wirkt: Pläne des Meißner CDU-Landrats für Asyl-Massenunterkunft vorerst vom Tisch
Für die Einwohner der kleinen Ortschaft Naunhof bei Ebersbach, im Osten des Landkreises Meißen gelegen, könnte dieses Weihnachten ein großer Wunsch in Erfüllung gehen. Denn eigentlich hatte der Meißner Landrat vor wenigen Monaten beschlossen gehabt, im Herzen der kaum 450 Menschen zählenden Gemeinde eine Massenunterkunft für mehr als 60 vorrangig aus dem Mittleren Osten stammende Flüchtlinge zu eröffnen. Extra hierfür sollte das historische Herrenhaus in Naunhof umgewidmet werden. Die Naunhofer mahnten jedoch: Ihre Ortschaft ist gar nicht in der Lage, eine solche Massenunterkunft zu tragen. Naunhof besitzt weder eine eigene Einkaufsmöglichkeit noch eine medizinische Versorgungseinrichtung – und wochenends noch nicht einmal Anschluss an den ÖPNV. Auch im Kreistag des Landkreises Meißen stimmte zur Sitzung am 15. Dezember eine Mehrheit der Kreisräte gegen den Standort Naunhof als Asylaufnahmestelle. Doch der Meißner CDU-Landrat legte Veto gegen den Kreistagsbeschluss und die Mehrheitsmeinung der Naunhofer ein, wollte das Asylheim zwangsweise durchpeitschen.
Fünf Tage später das große Ausatmen: Nach massiven Protesten insbesondere der AfD-Fraktion im Meißner Kreistag sowie zahlreicher Naunhofer Bürger musste CDU-Landrat Ralf Hänsel sein Veto zurückziehen. Das kleine Dorf Naunhof bleibt vorerst verschont von einer Massenunterkunft für Asylbewerber. „Für die Naunhofer und auch für uns ist diese Entwicklung ein voller Erfolg“, zeigt sich AfD-Kreisrat Thomas Kirste zufrieden. „Der Fallrückzieher Ralf Hänsels beweist, dass auch Landräte einsehen müssen, personell eben nicht über demokratischen Entscheidungsprozessen zu stehen. Der Sieg der Naunhofer ist somit auch ein Sieg der Demokratie über den Verwaltungsirrsinn. Der Ankündigung des Landrats zum Trotz, den Fall Naunhof im kommenden Jahr erneut im Kreistag vorzubringen, stehen wir weiterhin für unser Versprechen, Seite an Seite mit den Naunhofern und ihrem wichtigen Anliegen zu streiten.“